Nordrhein-Westfalen gehört nicht zu den waldreichsten Bundesländer Deutschlands.
Etwas mehr als ¼ der Landesfläche von NRW ist heute mit Wald bedeckt.
Nordrhein-Westfalen ist das bevölkerungsreichste Bundesland. Zwar bedecken die Wälder fast ein Drittel der Landesfläche (rund 935.000 Hektar), jedoch im Verhältnis zur Bevölkerungszahl stehen jeder Einwohnerin und jedem Einwohner nur rund 532 Quadratmeter Wald zur Verfügung. Der bundesweite Durchschnittswert liegt dagegen bei 1.400 Quadratmetern.
Etwas mehr als ¼ der Landesfläche von NRW ist heute mit Wald bedeckt. Regional ist der Wald sehr unterschiedlich verteilt. Von den forstlichen Wuchsgebieten, die nahezu identisch mit unseren Großlandschaften sind, weist die Niederrheinische Bucht mit durchschnittlich 13% den geringsten Waldanteil auf; Niederrheinisches Tiefland und Westfälische Bucht verzeichnen jeweils 15%, das Weserbergland 26%, das Bergische Land 32%, die Nordeifel 45% und das Sauerland 58%. In den stark bewaldeten Mittelgebirgen, also in Eifel, Sauerland, und Weserbergland, dominieren die großen und zusammenhängenden Waldgebiete, dagegen sind die Wälder im Flachland eher kleinflächig und unzusammenhängend verteilt.
Die Bewaldungsdichte ist v.a. von der landwirtschaftlichen Nutzbarkeit der Standorte, Besiedlung und Industrialisierung abhängig. Besonders die fruchtbaren, für die landwirtschaftliche Nutzung besonders geeigneten Bördelandschaften und der Ballungsraum Rhein/Ruhr sind sehr waldarm.
Jahrhundertelange historische Entwicklungen haben dazu geführt, dass NRW von allen Bundesländern den höchsten Anteil an Privatwald hat. Etwa 2/3 der Gesamtwaldfläche in NRW ist Privatwald (590.000 Hektar, 63%), wobei ein Großteil des Privatwaldes kleine und kleinste Besitzgrößen aufweist. So haben über 90% der ca. 150.000 waldbesitzenden Betriebe bis zu 5 ha Forstfläche. Dies stellt besondere Anforderungen an die Forstwirtschaft und den Waldnaturschutz in NRW.
Insbesondere im dicht besiedelten Nordrhein-Westfalen haben Waldökosysteme für den Erhalt von Biodiversität eine sehr große Bedeutung. Maßnahmen eines integrierten Waldnaturschutzes im Rahmen der Waldbewirtschaftung tragen zum Erhalt der Biodiversität in Wäldern bei. Trotz dieser besonderen Situation im Industrieland NRW haben sich naturnahe Waldökosysteme auf signifikanten Flächen erhalten können. Die Biotopkartierung hat auf 6% der Waldfläche besonders schutzwürdige Lebensräume von bedrohten Tier- und Pflanzenarten ermittelt.
Die Forst- und Holzwirtschaft in Nordrhein-Westfalen beschäftigt etwa 160 000 sozialversicherungspflichtige Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie 31.000 geringfügig Beschäftigte. Das Branchen-Cluster Forst und Holz erzielte einen Umsatz von 39,49 Milliarden Euro (2014). Mit rund 7 % des Umsatzes und 9 % der Beschäftigten im produzierenden Gewerbe ist das Wirtschaftscluster Forst und Holz auch in NRW eine beträchtliche volkswirtschaftliche Größe.
Die Schwerpunkte der Holzwirtschaft liegen mit der Sägeindustrie im Sauerland. In Ostwestfalen bildet die Möbelindustrie einen Schwerpunkt. Vor allem entlang der Flüsse Ruhr, Lippe, Rur und Rhein finden sich die Werke der Papierindustrie.